„Einfach machen“ gilt in vielen Unternehmen auch bei der Informationssicherheit. So werden vielerorts Vereinbarungen zum Schutz von Daten geschlossen, bestimmte Systeme und Programme genutzt, um Kundendaten sicher verarbeiten zu können oder wichtige Informationen mit Passwörtern geschützt. Doch immer noch mangelt es in vielen Unternehmen an klar definierten Prozessen, Regelungen und Verfahren für die Informationssicherheit. Ein Managementsystem für die Informationssicherheit setzt genau dort an und kann Unternehmen eine enorme Hilfe dabei sein, ihre Informationssicherheit auf eine solide Grundlage zu stellen.
Was ist ein Information Security Management System (ISMS)
Mithilfe eines Managementsystems für die Informationssicherheit lassen sich Regeln, Maßnahmen und Werkzeuge festlegen, um das komplexe Konstrukt der Informationssicherheit leichter darstellen, kontrollieren und optimieren zu können. Denn so bereichernd die IT ist, bringt sie auch einige Risiken wie Malware mit sich, die aber mithilfe eines ISMS beherrschbarer gemacht wird. Dabei ist es wichtig, zwischen IT-Sicherheit und Informationssicherheit abzugrenzen, denn Sicherheit ist nicht gleich Sicherheit. Während sich die IT-Sicherheit nur um den Schutz soziotechnischer Systeme kümmert, umfasst die Informationssicherheit noch weitere Themen. Denn neben dem Schutz der Daten von Unternehmen, wird sich hierbei auch mit der Sicherheit von nicht technischen Systemen befasst, wie zum Beispiel dem Papierarchiv. Dem zufolge legt die Informationssicherheit den Fokus auf das gesamte Unternehmen. Denn vertrauliche Informationen befinden sich nicht nur in elektronischen Systemen, sondern auch in analogen Datenträgern.
Die Gründe für eine Implementierung einer ISMS
Die Erwartungshaltung der Kunden steigt und damit auch die Nachfrage nach einem Information Security Management System im Unternehmen. Denn Kunden entscheiden sich für diejenigen Unternehmen, in die sie am meisten Vertrauen haben, bei denen sie wissen, dass sie mit State of the Art Technologien arbeiten und denen sie ihre Daten mit gutem Gewissen anvertrauen können. Oftmals werden sehr sensible Daten, wie Bankdaten, an Unternehmen übermittelt, die bei Verlust einen immensen Schaden für Image und Finanzen mit sich bringen und zugleich auch den Verlust von Kunden bedeuten könnten.
Doch auch gesetzliche Verpflichtungen zwingen einige Unternehmen dazu, ihre Informationssicherheits-Richtlinien zu managen. Denn der Gesetzgeber besteht auf die Einhaltung bestimmter Sicherheitsstandards, um die Verfügbarkeit, Unversehrtheit bzw. Vertraulichkeit von Informationen in IT-Systemen und Prozessen durch Sicherheitsvorkehrungen zu garantieren. Zudem wird auch erwartet, Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten zu treffen. Bei Unternehmen mit einer kritischen Infrastruktur zum Beispiel, können solcher Sicherheitsstandards in Form eines ISMS implementiert und gemanagt werden.
Nicht zuletzt steigt die Bedrohungslage durch Cyberangriffe immer weiter, was auch die Informationssicherheit von Unternehmen gefährdet. Ein Sicherheitskonzept ist daher unerlässlich, um Risiken zu minimieren, die durch Attacken entstehen können.
So komplex ein ISMS erscheinen mag und so aufwendig die Einführung und Umsetzung anmutet, so sinnvoll ist es allerdings. Denn für Unternehmen, die ein ISMS haben, ergeben sich einige Vorteile. So wird die Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden erhöht und auch für Neukunden machen sich Unternehmen, die Wert auf Informationssicherheit legen und dies auch zeigen, attraktiv. Außerdem sind sie bei möglichen Sicherheitsvorfällen besser abgesichert. Durch die Implementierung eines vorgesehenen Notfallplans kann das Unternehmen bei einem Vorfall mögliche Schäden verhindern bzw. verringern und schnell den normalen Betrieb wieder aufnehmen.
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