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Der Fahrplan für IT Security: Wie SASE Ordnung in die digitale Komplexität bringt

Der Fahrplan für IT Security: Wie SASE Ordnung in die digitale Komplexität bringt

In einer Zeit, in der IT-Infrastrukturen immer fragmentierter werden, stehen Unternehmen vor der Aufgabe, Sicherheit und Netzwerk effektiv zu vereinen. Statt Effizienz schaffen viele Einzellösungen nur noch mehr Komplexität. Was Unternehmen heute brauchen, ist eine konsolidierte Architektur, die Netzwerk und Security ganzheitlich zusammenführt. Kann Secure Access Service Edge (SASE) hier die dringend benötigte Antwort sein?

Digitale Zukunft – wie gut sind wir vorbereitet?

Diese Frage stellen sich derzeit zahlreiche Unternehmen in Deutschland – insbesondere ihre IT-Sicherheitsabteilungen. Schon heute sehen sich IT-Security-Teams mit wachsenden Anforderungen konfrontiert: Die Überwachung verteilter IT-Systeme wird immer komplexer, insbesondere durch hybride Arbeitsmodelle und die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten. Klassische VPN-Lösungen stoßen hier oft an ihre Grenzen – sowohl in Sachen Performance als auch Sicherheit. Unzureichend vernetzte Sicherheitslösungen führen zu Schwachstellen und gleichzeitig steigt das Datenvolumen, das über verschiedene Standorte verteilt verarbeitet wird. Die Folge: erhöhte Risiken und ineffiziente Prozesse. Erschwerend kommt hinzu: Schatten-IT, überforderte IT-Abteilungen und ein stetiger Mangel an Fachkräften lassen IT-Sicherheit zur Dauerbaustelle werden.

Ein Blick in den Cost of Data Breach Report 2024 verdeutlicht die dramatischen Folgen: In 70 % der befragten Organisationen führten Cyberangriffe zu signifikanten Betriebsstörungen. Besonders kritisch: In 16 % der Fälle waren gestohlene Zugangsdaten der Auslöser. Der durchschnittliche finanzielle Schaden pro Vorfall liegt bei fast fünf Millionen US-Dollar.

SASE als Lösungsansatz für mehr Klarheit

Secure Access Service Edge (SASE) bietet eine Möglichkeit, die Vielzahl an Einzellösungen durch eine einheitliche Plattform zu ersetzen, die sowohl Netzwerk- als auch Sicherheitsfunktionen in einer zentralen Architektur kombiniert – ähnlich wie ein Smartphone, das viele Funktionen in einem Gerät vereint. Zu den Kernkomponenten gehören:

  • SD-WAN sorgt für optimiertes Routing, bessere Netzwerkkapazitäten und sichere Anbindungen an Cloud-Services.
  • Secure Web Gateway (SWG) schützt die Internetnutzung vor potenziellen Bedrohungen.
  • Cloud Access Security Broker (CASB) ermöglicht Kontrolle und Transparenz bei der Nutzung von Cloud-Anwendungen.
  • Data Loss Prevention (DLP) verhindert unautorisierten Zugriff auf sensible Daten – unabhängig davon, ob sich diese im Ruhezustand, in Bewegung oder in der Cloud befinden.
  • Zero Trust Network Access (ZTNA) erlaubt nutzerspezifische Zugriffsbeschränkungen basierend auf Identitätsverifizierung – weltweit und flexibel.
  • Firewall-as-a-Service (FWaaS) bietet zentrale Firewall-Funktionalität als Cloud-Dienst – ganz ohne lokale Hardware.

Dank der zentralen Verwaltung sinkt der Aufwand für IT-Teams, während gleichzeitig die Betriebskosten durch weniger Hardwarebedarf reduziert werden. Auch Nutzer profitieren: Da der Zugriff auf Dienste nicht mehr über zentrale Rechenzentren geleitet wird, verbessern sich Latenzen und Performance spürbar.

Strategisch statt spontan: Die Einführung von SASE

Trotz aller Vorteile ist SASE kein System, das sich per Knopfdruck einführen lässt, sondern es verlangt eine sorgfältige strategische Planung. Um IT-Abteilungen dabei zu unterstützen, SASE in ihre bestehende Infrastruktur zu integrieren, sind Schulungen unerlässlich. Auch die Endnutzer müssen mit Hilfe von Anleitungen befähigt werden, die neuen Sicherheitsrichtlinien zu verstehen und umzusetzen.

Eine schrittweise Integration ist ratsam – beginnend mit einer umfassenden Analyse der aktuellen IT-Landschaft: Welche Sicherheitslösungen sind im Einsatz? Wo gibt es die größten Schwachstellen oder redundante Prozesse? Auf Basis dieser Erkenntnisse lassen sich Pilotprojekte definieren, die erste Erfahrungen liefern und Raum für Optimierungen bieten.

Für eine nahtlose Integration ist es zudem entscheidend, bestehende Tools einzubinden – etwa durch APIs. Diese ermöglichen es, SASE-Daten in SIEM-Systeme einzuspeisen, wodurch doppelte Datenströme vermieden und eine ganzheitliche Übersicht gewährleistet wird. Spezialisierte Dienstleister können den Integrationsprozess begleiten und helfen, das Zusammenspiel zwischen SASE und der bestehenden Infrastruktur bestmöglich zu gestalten. Entscheidend ist dabei die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, d.h. des internen IT-Teams, der Sicherheitsverantwortlichen, der Lösungsanbieter und der externen Partner. Nur wenn alle Akteure koordiniert agieren, können individuelle Anforderungen abgedeckt und passgenaue Lösungen realisiert werden.

Globale Sicherheit mit SASE – auch am Edge

Indem sicherheitsrelevante Funktionen in die Cloud verlagert werden, bietet SASE eine einheitliche Grundlage für Schutzmechanismen – unabhängig von Standort, Nutzer oder Gerät. Über eine zentrale Management-Ebene lassen sich Sicherheitsrichtlinien effizient verwalten und weltweit schnell ausspielen. Auf diese Weise lassen sich Bedrohungen frühzeitig erkennen und Reaktionen beschleunigen.

Vor allem bei geografisch verteilten Infrastrukturen zeigt sich die Stärke der Architektur: Weil Sicherheitsdienste näher an den Nutzer – also an den sogenannten Edge – verlagert werden, profitieren Anwender von niedrigeren Latenzen und einer besseren User Experience. Gleichzeitig sorgt die dezentrale Struktur für hohe Skalierbarkeit und stabile Verbindungen – auch bei starkem Datenverkehr. Auch IoT-Geräte lassen sich zuverlässig erfassen, segmentieren und überwachen. Das minimiert Sicherheitsrisiken und stärkt die Gesamtsicherheit der IT-Umgebung. 

Ein zusätzlicher Mehrwert entsteht durch die Transparenz gegenüber Schatten-IT. Nicht genehmigte Anwendungen – sei es ein unauffälliger Cloud-Dienst oder eine potenziell gefährliche Software – bleiben in vielen Unternehmen lange unentdeckt. Die CASB-Komponente (Cloud Access Security Broker) innerhalb der SASE-Plattform identifiziert solche Nutzungsmuster automatisch. Das ermöglicht es IT-Verantwortlichen, versteckte Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Mit cloudbasierter Architektur Kosten und Ressourcen sparen

Durch den Cloud-basierten Ansatz von SASE sind Unternehmen weniger auf lokale Hardware angewiesen und müssen sich nicht mehr mit deren begrenzten Lebenszyklen auseinandersetzen. Das senkt Investitions- und Betriebskosten erheblich, da Anschaffungen, Wartung und regelmäßige Systemmigrationen entfallen. Ebenso reduzieren sich Aufwände für Reparaturen und Vor-Ort-Einsätze von IT-Spezialisten, die bisher für Hardware-Updates oder Sicherheits-Patches notwendig waren.

Ein weiterer Vorteil ist die flexible Verwaltung, Anpassung und Erweiterung der Lizenzen – ganz ohne hohe Einmalkosten oder aufwendige Skalierungsmaßnahmen. Früher mussten Unternehmen oft mit großzügigen Kapazitätsreserven planen, um für zukünftiges Wachstum gerüstet zu sein. Diese unnötige Vorabinvestition entfällt mit SASE.

Auch hinsichtlich Compliance und Sicherheitsrichtlinien bietet die Plattform entscheidende Erleichterungen. Durch integrierte Reporting- und Monitoring-Tools behalten Unternehmen den Überblick über regulatorische Anforderungen, während IT-Teams von automatisierten Prozessen profitieren und entlastet werden.

SASE: Was uns in Zukunft erwartet

Die kontinuierliche Weiterentwicklung von SASE-Lösungen konzentriert sich zunehmend auf praxisnahe Optimierungen, um die Anforderungen moderner IT-Umgebungen noch besser zu erfüllen. Im Zentrum steht künftig das Digital Experience Monitoring (DEM), das die digitale Nutzererfahrung transparenter macht und gezielt verbessert. Auch im Bereich der IoT-Sicherheit gibt es bedeutende Fortschritte: Neue Funktionen zur präzisen Identifikation und Überwachung vernetzter Geräte sollen Risiken frühzeitig sichtbar machen und gezielt minimieren.

Im Unternehmenskontext bringt das klare Vorteile: Neue Standorte lassen sich schneller anbinden, Sicherheitsrichtlinien lassen sich zentral und global durchsetzen, und unsichtbare Schwachstellen in der IT-Infrastruktur können gezielter identifiziert und entschärft werden – ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen, skalierbaren Sicherheitsarchitektur.

Fazit: Klarheit statt Komplexität

SASE trägt dazu bei, Ordnung in die IT-Sicherheitsarchitektur zu bringen, indem es bislang getrennte Systeme zusammenführt und komplexe Abläufe effizienter gestaltet. Unternehmen profitieren von größerer Transparenz, mehr Kontrolle und einem erhöhten Sicherheitsniveau. Die Architektur bietet nicht nur einen Ansatz zur Behebung bestehender Schwachstellen, sondern legt auch den Grundstein für zukunftsfähige IT-Strategien. Entscheidend ist jedoch, wie gut die Umsetzung in der Praxis gelingt. Externe IT-Security-Spezialisten wie indevis unterstützen dabei, SASE fachlich durchdacht und nahtlos in bestehende Infrastrukturen einzubetten – und schaffen damit eine verlässliche Plattform für langfristiges und sicheres Unternehmenswachstum.

Aufschlussreiche Informationen erhalten Sie auch in der Aufzeichnung unseres Webinars: SASE – Hype oder (R)evolution?


Mareen Dose

Pre-Sales Consultant, indevis

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