Cloud-basierte SaaS-Angebote sind schnell und einfach zu beziehen, weshalb einzelne Fachabteilungen dies oftmals tun – ohne die interne IT-Abteilung zu involvieren und die damit zusammenhängenden Cyberrisiken zu bedenken. Wir geben drei Tipps, wie Unternehmen die Vorteile von SaaS nutzen können, ohne dabei den Angriffsvektor zu erhöhen.
Die zunehmende Verlagerung von Unternehmensanwendungen in die Cloud ist unaufhaltsam und auch die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS)-Applikationen steigt kontinuierlich – gerade für den Mittelstand werden SaaS-Angebote immer attraktiver. Denn sie bieten hohe Funktionalität, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit. Doch oftmals werden bei der Einführung von SaaS wichtige Sicherheitsaspekte vernachlässigt. Gerade wenn Angebote von Anwendern mit unzureichendem IT-Wissen ausgewählt werden, um Umgebungen nach ihren Vorstellungen zu konfigurieren, entstehen ungeahnte Risiken. Wenn Unternehmen vorhaben, in Zukunft SaaS-Dienste in ihre Prozesse zu implementieren oder SaaS-Lösungen bereits beziehen, sollten sie die drei folgenden Tipps beachten. So machen sie sich nicht unbeabsichtigt zur Zielscheibe und nutzen gleichzeitig die Vorteile von SaaS.
1. Tipp: SaaS-Anwendungen genau prüfen
Zuerst empfiehlt es sich, die SaaS-Dienste selbst, deren Konfiguration und ihr jeweiliges Kommunikationsverhalten unter die Lupe zu nehmen. SaaS-Sicherheits-Tools wie AppOmni helfen dabei, sie zu überwachen und bei Auffälligkeiten nachzujustieren. Damit sind Unternehmen in der Lage, den Datenzugriff und die Sicherheitskonfiguration ihrer SaaS-Anwendungen zentral zu verwalten sowie mögliche Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Zahlreiche Dienstleister bieten zudem eigene Überwachungs- und Erkennungswerkzeuge.
Darüber hinaus sollten Unternehmen auch die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und regulatorischen Vorgaben kontrollieren und sich dabei fragen: Was sind die Sicherheitsstandards der SaaS-Anwendung für die Verarbeitung und Speicherung von Informationen? Werden meine Daten in europäischen Rechenzentren gespeichert? Dies erfordert eine sorgfältige Prüfung der Dienstleister und ihrer Sicherheitsvorkehrungen sowie eine klare Kommunikation mit den Kunden über die Verarbeitung ihrer Daten.
2. Tipp: Zero Trust-Prinzip etablieren und Zugriffsrechte limitieren
Viele Unternehmen entscheiden sich für SaaS-Applikationen, um verschiedene Anwendungen miteinander verknüpfen zu können. Was die Integration erleichtert und Prozesse oft verschlankt, erhöht allerdings das Sicherheitsrisiko. Denn mit den Verknüpfungen erhöht sich die Komplexität und es wird schwerer, den Überblick zu behalten. So lässt sich häufig nicht mehr eindeutig feststellen, wer über welche Integration auf welche Informationen zugreifen kann. Durch die Einbindung von E-Mails beispielsweise können versehentlich vertrauliche Informationen auch intern offengelegt werden und eine Datenschutzverletzung innerhalb des Unternehmens verursachen. Hier kommt Zero Trust ins Spiel. Mit der Einführung des Zero-Trust-Prinzips lässt sich unrechtmäßigem Datenzugriff gegensteuern, indem alle Zugriffanfragen prinzipiell als nicht vertrauenswürdig eingestuft werden. Nur wer sich authentifizieren kann, erhält Zugriff auf die Daten.
3. Tipp: Eine mehrstufige Sicherheitsstrategie aufstellen
SaaS erfordert ein umfassendes Sicherheitskonzept, das sowohl technische Maßnahmen als auch proaktive Sicherheitsrichtlinien umfasst und sich über mehrere Schichten und Stufen erstreckt. Identity and Access Management (IAM) ist ein zentraler Bestandteil dieser Strategie, da die größte Bedrohung von den Identitäten der Benutzer ausgeht. Mit IAM lassen sich Benutzeridentitäten und Zugriffsrechte gewissenhaft verwalten, sodass nur autorisierte Mitarbeiter Zugriff auf SaaS-Anwendungen erhalten. Zudem erhöht eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) die Sicherheit, indem sich Anwender etwa mithilfe ihres Fingerabdrucks, eines Push-Codes oder durch einen Software-Token mit einem zweiten Faktor authentifizieren müssen. Administratoren-Rechte lassen sich mittels Privileged Access Management (PAM) einschränken und überwachen. Sollten Bedrohungsakteure trotzdem Zugriff erlangen, lässt sich der Schaden somit begrenzen. Ein Managed Security Services Provider wie indevis bietet zudem umfassende Monitoring Services wie Managed Detection & Response, die Logdaten analysieren, Anomalien prüfen, Eindringlinge erkennen und bei der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen unterstützen.
Fazit
Durch die Einführung von SaaS-Anwendungen wird IT unbestritten einfacher und nutzerfreundlicher. Um von den Vorteilen zu profitieren, ohne sich Risiken auszusetzen, ist jedoch ein umfassendes Sicherheitskonzept erforderlich. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Anwendungen richtig implementiert und konfiguriert sind. Daten, Systeme und Schnittstellen müssen geschützt sein und Unternehmen sollten Security-Maßnahmen von Beginn an in ihrer Implementierungsstrategie berücksichtigen. Tools zur kontinuierlichen Überwachung und Optimierung helfen dabei, die Sicherheit zu erhöhen und Schäden im Falle eines Angriffs einzudämmen. Konzepte und Lösungen wie Zero Trust, IAM, MFA und MDR sind essenzielle Bausteine für ein ganzheitliches Sicherheitskonzept. Externe Dienstleister wie indevis können dabei unterstützen, eine sichere SaaS-Strategie zu entwickeln, denn aufgrund des gravierenden Fachkräftemangels ist es essentiell, die interne IT-Abteilung zu entlasten.