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Schwachstellen aufdecken: Warum Penetration Testing, Red Team Assessment und Automated Security Validation heute unverzichtbar sind

Schwachstellen aufdecken: Warum Penetration Testing, Red Team Assessment und Automated Security Validation heute unverzichtbar sind

In einer Welt, in der die Komplexität und Häufigkeit von Cyberangriffen stetig zunehmen, ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre IT-Sicherheitsstrategien regelmäßig zu evaluieren und anzupassen. Remote Work, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und kontinuierlich wachsende IT-Umgebungen stellen die IT-Sicherheit von Unternehmen vor große Herausforderungen. In diesem Kontext ist es entscheidend, Schwachstellen in IT-Systemen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Security Assessments wie Penetration Testing, Red Team Assessment und Automated Security Validation (ASV) spielen dabei eine zentrale Rolle. Was genau bei diesen Verfahren passiert und wie Unternehmen von ihnen profitieren können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

In den letzten Jahren haben sich Cyberbedrohungen in beispielloser Geschwindigkeit weiterentwickelt. Ständig kommen neue Sicherheitslücken in Protokollen und Software zum Vorschein. Angesichts dieser Bedrohungen müssen Unternehmen proaktiv handeln und eine tiefgehende Analyse der eigenen IT-Infrastruktur vornehmen, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren, bevor es Angreifer tun. Hier kommen spezialisierte Security Assessments wie Penetration Testing, Red Team Assessment und Automated Security Validation ins Spiel, drei unterschiedliche, aber sich ergänzende Ansätze, die jeweils einzigartige Vorteile bieten.

Penetration Testing: Ein gezielter Angriff zur Schwachstellenanalyse

Penetration Testing, auch als „Pen Testing“ bekannt, ist ein systematischer Prozess, um die Sicherheit eines IT-Systems zu überprüfen, indem es in kontrollierter Umgebung von Sicherheitsexperten gezielt angegriffen wird. Dabei setzen die Penetration Tester – oder auch Ethical Hacker – Tools, Techniken und Prozesse (TTPs) realer Angreifer ein, um Sicherheitslücken in Netzwerken, Systemen oder Anwendungen aufzudecken, bevor sie von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden können. Durch die Simulation echter Angriffe können nicht nur die tatsächlichen Risiken für geschäftskritische Ressourcen identifiziert werden, sondern auch komplexe Sicherheitslücken und Fehlkonfigurationen entdeckt und behoben werden.

Ein typischer Penetration Test (Pentest) umfasst mehrere Phasen, darunter die Informationsbeschaffung, Schwachstellenanalyse, Schwachstellenausnutzung (Exploitation) und die Berichterstattung. Da jedes Unternehmen über eine einzigartige IT-Infrastruktur verfügt, ist das Vorgehen dabei immer individuell. Entscheidend ist auch die Informationsbasis vor den Tests: Es existieren White-, Grey- und Black-Box-Ansätze, die den Pentestern unterschiedliche Informationsniveaus über das Untersuchungsobjekt bereitstellen. Zudem wird zwischen externen, internen und Cloud-Pentests differenziert. Externe Tests zielen darauf ab, Schwachstellen in Systemen, Diensten und Anwendungen aufzudecken, die über das Internet erreichbar sind. Interne Pentests hingegen imitieren die Aktionen eines schädlichen Insiders oder eines Angreifers, der in das System eines Endnutzers eingedrungen ist, wie beispielsweise bei einer Ausweitung von Zugriffsrechten, der Installation von Malware oder bei dem Ausschleusen simulierter kritischer Daten.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, ein vollständiges Bild der Sicherheitslage eines Unternehmens zu erhalten. Durch diesen strukturierten Ansatz können Unternehmen gezielt ihre Sicherheitslücken schließen und ihre Abwehrmechanismen gegen potenzielle Cyberangriffe stärken.

Einen Schritt weiter gehen: Red Team Assessment

Red Team Assessment und Penetration Testing sind zwei wesentliche Ansätze zur Bewertung der Sicherheit eines Unternehmens, unterscheiden sich jedoch in ihrer Methodik und ihrem Ziel. Während Penetration Testing auf die systematische Identifizierung technischer Schwachstellen fokussiert ist, geht Red Teaming einen entscheidenden Schritt weiter, indem es reale Angriffsszenarien simuliert und die gesamten Sicherheitsmaßnahmen eines Unternehmens auf die Probe stellt. Hierbei wird von spezialisierten Teams, den sogenannten „Red Teams“, unter Verwendung von Taktiken, Techniken und Prozeduren (TTPs), die auch von Cyberkriminellen genutzt werden, nicht nur die IT-Infrastruktur auf den Prüfstand gestellt, sondern auch organisatorische und menschliche Faktoren, wie etwa die Reaktion von Sicherheitsteams. Das Besondere dabei ist die Anpassungsfähigkeit der Methodik. Um einen Angriff so echt wie möglich zu gestalten, arbeitet das Red Team verdeckt und ohne Vorwissen und kann nach Bedarf die Techniken und Taktiken flexibel anpassen.

Red Teaming deckt daher technische Schwachstellen auf und testet zusätzlich die Mitarbeitenden, Prozesse und Richtlinien eines Unternehmens. Dabei wird beispielsweise untersucht, wie gut ein ggf. bestehendes Security Operations Center (SOC)-Team auf komplexe Bedrohungen, wie Advanced Persistent Threats (APTs), reagiert. Typische Szenarien umfassen auch die Simulation von Phishing-Angriffen, Social-Engineering-Versuchen, das Ausnutzen verlorener Laptops oder kompromittierter DMZ Hosts sowie die Umgehung von Schutzsoftware und laterale Bewegungen innerhalb des Netzwerks. Unternehmen sind mit Hilfe dieses umfassenden Sicherheitstests in der Lage, die Wirksamkeit ihrer Sicherheitsmaßnahmen, Erkennungs- und Reaktionsfähigkeiten unter realistischen Bedingungen zu bewerten und ihre Abwehrmechanismen zu verbessern.

Automated Security Validation als Game Changer 

Red Teaming ist ein essenzielles Instrument zur Stärkung der Resilienz eines Unternehmens, kann jedoch aufgrund der Kosten und des zeitlichen Aufwands, der für die Durchführung solcher Übungen erforderlich ist, auch eine Herausforderung darstellen. Engpässe führen dazu, dass Red-Team-Engagements in den meisten Unternehmen bestenfalls periodisch stattfinden. Das Problem dabei ist, dass die Sicherheitslage eines Unternehmens während des Tests möglicherweise stark ist, sich jedoch im Laufe der Zeit verändern kann, ohne dass dies erkannt wird. Erst mit Durchführung kontinuierlicher Tests können Unternehmen sicher sein, dass ihre Verteidigungsmaßnahmen und -systeme auch wirklich funktionieren.

Mit Automated Security Validation haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre „Security Readiness“ mithilfe einer autonomen Plattform für Cybersicherheitsvalidierungzu optimieren, indem sie kontinuierlich Schwachstellen identifizieren, die gesamte IT-Umgebung auf Fehlkonfigurationen prüfen und Anmeldeinformationen und Berechtigungen testen. Diese Tests können täglich, wöchentlich oder nach individuell festgelegten Intervallen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass Sicherheitslücken schnell erkannt und behoben werden. Durch die Automatisierung kann die Sicherheitsvalidierungsplattform die IT-Umgebung eines Unternehmens laufend überwachen und Techniken wie Penetrationstests, Schwachstellen-Scans und Bedrohungsmodellierung implementieren, um Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu testen und Lücken in der Verteidigung zu identifizieren. Außerdem ermöglicht die Automatisierung des Validierungsprozesses Unternehmen, die Abhängigkeit von manuellen Prüfungen zu verringern, Zeit und Ressourcen zu sparen und gleichzeitig Genauigkeit, Effizienz und Abdeckung zu erhöhen.

Fazit: Sicherheit als fortlaufender Prozess

Penetration Testing, Red Teaming und Automated Security Validation sind keine einmaligen Maßnahmen, sondern sollten als integraler Bestandteil einer umfassenden Sicherheitsstrategie betrachtet werden. In einer Zeit, in der Cyberbedrohungen immer komplexer werden, ist es für Unternehmen unerlässlich, kontinuierlich an ihrer Sicherheit zu arbeiten und Schwachstellen proaktiv aufzudecken und zu beheben, um das Unternehmen und die sensiblen Daten zu schützen. 

Die Wahl des richtigen Security Assessments hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe und Komplexität der IT-Umgebung, die Branche, in der das Unternehmen tätig ist, sowie die spezifischen Sicherheitsanforderungen. Während Penetration Testing sich für die Identifizierung spezifischer technischer Schwachstellen eignet, bietet ein Red Team Assessment eine umfassendere Analyse, die auch organisatorische und menschliche Faktoren berücksichtigt. Automated Security Validation ist ideal für Unternehmen, die eine kontinuierliche Überwachung und schnelle Reaktion auf Bedrohungen benötigen.

Ein ganzheitlicher Ansatz, der diese Methoden integriert und durch die Zusammenarbeit mit externen Security-Spezialisten ergänzt wird, ermöglicht es Unternehmen, sich effektiv gegen aktuelle und zukünftige Bedrohungen zu schützen und ihre IT-Sicherheit langfristig zu gewährleisten.


Daniela Stratidis

Marketing & PR Manager, indevis

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